…und etwas blieb dumpf

Prosa

und beängstigte mich. Etwas Erschrecktes, was als Hintergrund lauert. Das Märchen vom Fallen – ohne anzukommen. Und was man war, wird verweht werden, daß keine Kenntnis von uns bleibt. Keine Tat soll bestehen. Die Hände, als wären sie vergebens gewachsen. Und daß man auftaucht, um wieder zu hoffen, das Schlimmste – wäre erst morgen…

Ich stützte den Kopf in die Hände, daß sie bis über die Ohren faßten und sah auf das Tischschild, auf das ich ´Fürchte dich nicht…´, geschrieben hatte. Und der Kopf ging schwer in die Hände. Und ich wollte mich nicht fürchten – vor Allem. Und die Umgebung versank wieder. Das war der Dämmer. Und als das Gestaltlose wich, da wars schon der Traum. – Und wir waren in einem Raum. Und Jeder hat alles vom Andern gewußt – denn nichts was war – ist fürs Vergessen.

Und ich ging an allen vorbei an den Tisch da und dachte in meinem Schlaf: ´Nimm was, die hellblaue Flasche im Licht. Beweg deine Hand, daß du merkst du träumst nicht mehr…´

Und ich nahm sie unter der Lampe hervor, und sah auf meine Hand, öffnete den Drehverschluß mit der anderen und nahm einen gewaltigen Schluck. Und das Wasser war – wie das Wasser ist. Und hinter mir sagte jemand: „Niemand liebt mich so, daß ich nicht die Wahrheit sagen könnt…“ – Aber ich drehte mich nicht um, obwohl ich den Satz behalten habe…

Und dachte an die Zeit, da die Stimmen nicht aufhörten und jeder zu allen sprach…

Im Kopf wars; der Bauch war wie Halle; an den Wänden feurige Schrift. An den Nebentischen sagte man um uns und kein Gesicht, daß man nicht kannte. – Nicht mehr wissen in welchem Raum zu sein.

Es wird ein schlechter Lehrer sein, der lehrt, daß man schreit und sich windet.

Ich habe nur auf die freundlichen Stimmen gehört – und bin vorerst entgangen…

Gerrit Bekker

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